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home » tagebuch » 28.12.2003
TAGEBUCH: 28.12.2003 notes of a dirty old man
Partypeople

La Nuit, Les Halles

Selbst eine Weile nach der Eröffnung des Les Halles an diesem La Nuit-Abend war die Tanzfläche wie leer gefegt. Die Gäste zwischen jüngeren und älteren Semestern tummelten sich in der Lounge des alten Güterbahnhofs und plauderten lieber miteinander als zu tanzen. Erst nach Mitternacht bewegten sich viele Gäste in Richtung Tanzfläche, und die Party konnte so richtig beginnen. Zu House und Classic Tunes des DJ-Duos Heaven & Hell tanzte die Meute bis spät in der Nacht durch – fast ohne Pause. [Nightscout]

Soweit also die Schilderung des offiziellen Nightscouts der heimischen Tagespresse. Ich traf allerdings erst nach Mitternacht ein, kann der Schilderung also nur wenig Erhellendes beifügen...

Der gestrige Tag begann sehr entspannt, wie auch schon die Tage zuvor. Ich schlief aus. Nach dem Aufstehen bereitete ich ein großzügiges Frühstück zu: Kaffee (klar!), Müsli mit Joghurt, Eier und Speck, Backbrot, Obst - der pure Luxus.

Nach dem ausgiebigen Frühstück stieg ich unter die Dusche. Danach fühlte ich mich schon fast wie ein Mensch. Ich rubbelte mich ab, zog mich an und verließ mit Bruce das Haus. Gemeinsam gingen wir runter zum Fluss. Ich ließ die Häuser, die Menschen, die Straßen, die Autos, die Stadt hinter mir. Es gab nur noch Bruce, den unendlicher Himmel, den Wind, den schmalen Trampelpfad vor mir und den mächtigen Fluss zu meiner Linken. Mehr Natur darf ein Stadtbewohner nicht erwarten. Wunderbar.

Stunden später kehrte ich in meine Wohnung zurück und setzte als erstes einen Kaffee auf. Die Hi-Fi Anlage ließ ich 'Love Is Hell (part 1)' von Ryan Adams spielen. Ich setzte mich mit meinem neuen Ritzenhoff-Kaffeebecher aufs Sofa und entzündete eine Marlboro.

Ryan, Bruce und ich. Koffein, Nikotin und Rock'n'Roll. Ich war entspannt. Zufrieden. Und fühlte mich schwerelos.

Ich dämmerte vor mich hin. Musik erfüllte den Raum. Kaffee floss durch meine Blutbahn. Rauch füllte meine Lungen. Unerwartet störte das Telefon.

Ich erschrak. Nahm trotzdem ab. Hörte. Sprach. Und verabredete mich.

Etwa 40 Minuten später traf ich auf der Ratinger ein. Die Uhr zeigte exakt 11:30 Uhr, als ich die Uel betrat.

Ich kann die Uel nicht leiden. Ich hasse sie sogar, um ehrlich zu sein.

Die Kellner sind unangemessen unfreundlich, weil sie dem Irrglauben verfallen sind, dass auch sie Köbese seien. Das sind sie definitiv nicht!

In der Uel wird nur bekacktes Bier ausgeschenkt. Egal ob Alt, Pils oder Weizen. Spielt alles keine Rolle. Nur eklige Billigmarken. Pfui Teufel! Und über die Toiletten möchte ich erst gar nicht sprechen, weil dort bekackt wortwörtlich zu verstehen ist. Die Uel ist ein totales drecks Loch. Trotz allem ist es dort immer rappelvoll. Mit normalen Mensche. Warum auch immer? Ich verstehe es jedenfalls nicht! Ich hasse die Uel. Abgrundtief!

Als ich die Uel betrat, erblickte ich augenblicklich die beiden Menschen, weswegen ich überhaupt hier her gekommen war: Rob und Nil

Die beiden empfanden ähnlich wie ich und so verließen wir die Uel bereits nach einer Bierlänge. Ich hätte Luftsprünge machen können.

Nil hatte noch ein Mädel im Schlepptau, dass ich noch nicht kannte, aber attraktiv fand. Ich fand sie direkt noch attraktiver und sympathischer, als sie ihre Abneigung gegenüber der Uel wortgewand bekundete.

Zu viert (Nil, Rob, die Unbekannte und ich) fuhren wir zum 'Les Halles'.

Die Hallen (Les Halles) waren gut besucht und aus den Boxen knallte ein cooler Groove. Als erstes entledigten wir uns unserer Oberbekleidung und stürzten uns dann augenblicklich ins bunte Treiben.

Ich stürzte zur Bar.

Mit einem frisch gezapften Bier bewaffnet inspizierte ich die Hallen.

Das Publikum feierte sich selbst. Hübsche Menschen tranken und lachten, tanzten und küssten. Partypeople. Ich gehörte nicht dazu. Bewegte mich aber zwischen ihnen - mit einem antrainierten Lächeln gerüstet.

Ich glitt durch die Massen. Dabei traf Ich auf Typen. Und ich traf auf Frauen. Ich gab mich charmant. Small-Talk. Und immer hatte ich ein Bier in der Hand.

Ich glitt immer tiefer durch die Menschenmenge. Immer auf der Suche nach ihr - meiner Frau. Vielleicht würde ich ja an diesem Abend diese besondere Frau kennen lernen, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte.

Ich holte mir ein weiters Bier und stürzte mich wieder in die Massen.

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