Der Köbes
Der Köbes (rheinisch für Jakob) ist eine ganz
wichtige Institution in der Bier-Konsum-Kette. Köbes
ist in Düsseldorf der Kellner, auch „Jesöffschlepper“
genannt. (Früher war er auch noch Brauhelfer, daher die
berufstypische Kleidung)
So heißt er schon seit Urväter Zeiten. Der richtige
Köbes ist Autorität, Typ und Psychologe zugleich.
Der Köbes ist dafür berühmt, dass er meistens
schlechte Laune hat und ohne Bestellung ständig frisches
Bier bringt.
Sollten Du also einmal in Düsseldorf in ein Brauhaus
gehen - was Du unbedingt tun solltest - wundere Dich bitte
nicht über die Unhöflichkeit des Köbes. Es
handelt sich nicht um Ausländerfeindlichkeit, sondern
um ein typisches Merkmal des örtlichen Kellners.
Wenn er mit einem "zum Wohle" dem Gast das typische
Altbierglas mit frischem Alt auf den Bierdeckel stellt, einen
weiteren Strich auf den Deckel macht, dann kennt er seinen
Gast schon fast wie einen guten Freund. Wenn Du einen Köbes
ungeduldig fragst: "Was macht mein Bier Herr Ober"?
Dann wird er Dir höflich zur Antwort geben: "Es
löscht den Durst, mein Herr".
Bier ist in Düsseldorf Volksgetränk Nr.1. Deshalb
trifft man hier in den gut-bürgerlichen Hausbrauereigaststätten
Vertreter aller Stände. Vor dem Bier ist jeder gleich,
das war die Devise der Köbesse von früher, und daran
hat sich bis heute nichts geändert.
Und noch ein Tipp: Möchtest Du kein
Bier mehr trinken, mußt Du Deinen Bierdeckel auf das
Glas legen. Das ist das Zeichen für “Es reicht!”.
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