home tagebuch biographie
galerie top-list
gästebuch hilfe kontakt
sitemap impressum
home
tagebuch
biographie
galerie
top-list
gästebuch
hilfe
kontakt
sitemap
impressum
home » tagebuch » 29.10.2003
TAGEBUCH: 29.10.2003 notes of a dirty old man
Billard in der Friedrichskrone

Billard in der Friedrichskrone

Walter hatte sich spontan ein paar Tage Urlaub genommen und war in Ausgehlaune. Und so kam es, dass er gegen 18 Uhr bei mir, d.h. bei Cris, auftauchte.

Cris war wieder bei Caro und so waren Walter, sechs Flaschen KöPi, eine umfangreiche CD-Sammlung und ich alleine.

Ich war noch damit beschäftigt Kaffee zu trinken, gegen 17 Uhr brühe ich mir immer noch zwei bis drei Becher auf, und das aktuelle Rolling Stone-Magazin zu lesen. Walter war aber nicht nach Kaffee, er hatte Bierdurst und so saßen wir zusammen im Wohnzimmer, das auch mein Schlafplatz war, hörten das Soloalbum von Beth Gibbons und tranken, er Bier und ich meinen heißgeliebten Kaffee.

Nachdem ich auf Drängen von Walter endlich meine (beinahe heilige) Kaffee-Zeit beendet hatte, stieg ich auch auf Pils-Bier um. Wir hörten dann noch das famose Album 'Pink Moon' von Nick Drake, bevor wir uns entschlossen ins Mengwasser zu wechseln.

Das Mengwasser war wieder sehr gut besucht, aber wir hatten Glück und konnten noch einen Platz am hinteren Ende der Theke ergattern.

So dachten wir jedenfalls bis wir von so einem langhaarigen Surfertypen angesprochen wurden:

'Ej, dies Plätze hatte ich eigentlich reserviert! Ich erwarte noch zwei Freunde. Aber okay, ihr könnt hier erst mal abhängen, bis die eintreffen. Aber die kommen sicher gleich!'

Na Prima! 'RESERVIERT!', das ist doch genau diese spießige deutsche Mentalität, mit der die Kleinbürger auf Mallorca voller Eifer die Liegen am Pool mit ihren Handtüchern reservieren. Und dieser Idiot hatte noch nicht einmal diese zwei freien Plätze markiert. Ich war kurz davor, Streit anzufangen. Arschlochlanghaarsurfspießer!

Die beiden Freunde von dem Surfertypen kamen tatsächlich innerhalb der nächsten fünf Minuten und Walter und ich gaben kampflos unsere vorteilhaften Plätze direkt am Zapfhahn auf und wechselten an den Katzentisch.

Dieser Stehtisch war absolut grauenhaft. Versteckt hinter einer tragenden Säule, umzingelt von anderen Tischen und in unmittelbarer Nähe von den Toiletten. Von hier aus konnte man gar nichts sehen und war eingeklemmt von lauter Ungemütlichkeit.

Nach der zweiten Flasche Becks schlug Walter vor, dass wir unseren Standort ändern sollten. Und ich pflichtete ihm sofort zu.

Wir fuhren auf unseren Hollandrädern ein paar Meter weiter mit dem Ziel Friedrichskrone.

Die Gaststätte Fridrichskrone war, anders als es der Name vielleicht nahe legt, eine sehr angenehme, moderne und nette Kneipe mit einer guten Küche, sympathischen Kellnerinnen und moderner Kunst an den Wänden.

Und einem Billard-Tisch!

In dem Augenblick, in dem Walter den Tisch im Hinterzimmer entdeckte, war er paralysiert. Er hatte nur noch einen Gedanken: er wollte Billard spielen! Unbedingt! Jetzt!

Ich konnte mich noch so zieren, Walter machte sein Bedürfnis ganz unmissverständlich klar und argumentierte wie ein Weltmeister.

Das Ende vom Lied war, dass ich einen Queue in der Hand hatte, ein Bier nach dem anderen trank und von Walter vorgeführt wurde.

Das Fazit des Abend kann eigentlich nur lauten: Alt-Trinker sind schlauer. Denn in der Friedrichskrone sollte man, wenn man ein kühler Rechner ist, Alt-Bier trinken. Es ist genauso teuer wie Pils, aber man bekommt 0,05 l mehr pro Glas. Und so kommt es, dass Walter, obwohl er nur ein Glas mehr als ich getrunken hat (12 zu 11), mit einem klaren Vorsprung von 0,85 l Gerstensaft (das sind immerhin mehr als drei Gläser Pils) vorne lag.

Und natürlich gibt es auch wieder einen neuen Deckel in der Galerie!

« zurück | Tagebuch : Oktober 2003 | weiter »
© copyright 2000-2005 by hank dust