Anywhere I Lay My Head
My head is spinning round, my heart is in my shoes, yeah
I went and set the Thames on fire, oh, now I must come back
down
She's laughing in her sleeve boys, I can feel it in my bones
Oh, but anywhere I'm gonna lay my head, I'm gonna call my
home
Well I see that the world is upside-down
Seems that my pockets were filled up with gold
And now the clouds, well they've covered over
And the wind is blowing cold
Well I don't need anybody, because I learned, I learned to
be alone
Well I said anywhere, anywhere, anywhere I lay my head, boys
Well I gonna call my home
Noch bevor ich aus dem Schlaf erwacht war, fand ich mich
auf meinen Knien auf den kalten Fliesen des Badezimmers vor
der Keramik wieder, mein Innerstes nach Außen kehrend.
Während ich jämmerlich vor der Schüssel kniete
und mit meinen Armen haltsuchend das Oval umklammerte, verabschiedete
sich mein Körper von den Sünden der letzten Nacht.
Dieses Schauspiel war mehr als nur erbärmlich und trotzdem
reifte in mir der erheiternde Gedanke: 'Hey, alles okay! Du
kotzt gerade in Dein eigenes Klo!'
Mein eigenes Klo!
Gestern stand mein quasi Umzug an. Von einem Umzug kann man
eigentlich nicht sprechen, da ich auf Cris
Schlafcouch nur ein provisorische Notunterkunft bezogen hatte.
Nenn es Einzug!
Ich hatte gar nicht viel Kram zu transportieren. Meinen uralten
Sessel, den ich vor dem Lost Weekend bei Cris
geparkt hatte. Ein paar Kisten mit Klamotten, Büchern
und einigen meiner CDs. Mein altes Bett und ein, zwei Schränke
bzw. Regale, die ich in der Garage von Caros
Eltern eingelagert hatte. Des Weiteren waren da noch diverse
Kartons, die ich in der letzten Zeit bei IKEA erworben hatte.
Meine Habe war wirklich überschaubar und ließ
sich schnell verfrachten. Und trotzdem reiste Rick extra an,
um mir bei meinem Einzug behilflich zu sein.
Mit der Unterstützung von Caro,
Cris und Rick waren
meine Kartons, Kisten und Möbel schnell in den angemieteten
Sixt-Transporter verladen und noch schneller zu meiner neuen
Adresse gefahren.
Das Hinaufschleppen bis in die fünfte Etage, wo meine
Wohnung lag, war mühselig. Aber da ich wirklich nicht
allzu viel mein Eigen nennen konnte, doch recht schnell erledigt.
Nachdem der Transporte leer geräumt war, brachten Cris
und Caro den Mietwagen
zurück zu Sixt. Rick und ich kauften eine Kiste Bier
und begannen meine Möbel aufzubauen und zu platzieren.
Als erstes verkabelte ich meinen Röhren-Verstärker
mit dem CD-Player und den Boxen. Um anschließend einen
bestimmten Tonträger aus den Kartons zu suchen. Diesbezüglich
bin ich kompromisslos konservativ. Immer wenn ich mich an
einem neuen Ort niederlasse, höre ich als erstes 'Raindogs'
von Tom Waits.
Als 'Singapore' in den kargen Räumen Wohnung erschallte,
fühlte ich mich augenblicklich heimisch. Ich ging hinaus
auf die Dachterrasse, um den Blick über die Stadt
für einen intimen Moment zu genießen.
Beim Anblick der Leuchtreklamen und grell erleuchteten Fenster
blieb ich fasziniert stehen und entzündete eine Zigarette.
Ich blickte über die Stadt
und lauschte den dezenten, aber kontinuierlichen Straßengeräuschen,
und ließ meine Gedanken schweifen. Vor meinem geistigen
Auge erschien Samira und die bange Frage, warum sie sich bei
mir gemeldet hatte. Ich dachte über meine Hochzeitspläne
nach und wie sehr sich meine Chancen durch eine eigen Wohnung
erhöht hatten. Mir kam mein Studium in den Sinn. Und
ich fragte mich, wo bin ich in fünf Jahren angelangt?
Tief in meinen Gedanken verloren, wurde ich von Ricks Stimme
unerwartet ins Leben zurückgerissen.
'Lass uns mal endlich ein Bier
trinken!'
Rick hatte Recht! Wofür sonst hatten wir die schwere
Bierkiste bis in den fünften Stock gehievt. Außerdem
hatte Rick, während ich auf der Dachterrasse stand und
meinen Gedanken nachhing, all meine Möbel aufgebaut und
irgendwie in der Wohnung platziert.
Wir öffneten unser Bier
und stießen zum ersten Mal in meiner neuen Wohnung an.
Kurz danach kamen auch Caro
und Cris zurück
und schlossen sich uns an.
Da meine neue Behausung noch ziemlich spartanisch war, entschieden
wir uns dazu, noch eine Kneipen aufzusuchen.
Nach drei Flaschen KöPi ging es also weiter ins Mengwasser
(wieder einmal!), wo wir auch ein, zwei Bier
tranken. Danach ging es weiter Richtung Altstadt.
Und in der Altstadt verlässt mich mein Erinnerungsvermögen.
Rick und ich waren noch im Bagel. Und wir waren auch noch
im Nite-Life. Und wahrscheinlich noch ganz woanders!
Jedenfalls hatte ich wieder einmal viel zu viel getrunken
und fand mich nun auf dem kalten Boden meines Badezimmers
wieder.
home, sweet home
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