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home » tagebuch » 06.01.2004
TAGEBUCH: 06.01.2004 notes of a dirty old man

Fernsehen

Nichts, aber auch gar nichts hatte sich geändert. Ich war der gleiche saublöde Arsch, wie im vergangenen Jahr. Ich hockte wieder im Badezimmer und spuckte. Der gestrige Abend, hatte mir unmissverständlich klar gemacht, wie stark meine Selbstbeherrschung wirklich war.

Nach der üblichen morgendlichen Prozedur ging ich an die frische Luft. Meine Gedanken brauchten Platz, konnten sich in meiner Wohnung nicht entfalten. Ich brauchte den unendlichen Himmel über mir und den Blick in die Ferne.

Ich ging mit meinem treuen Gefährten Bruce runter zum Fluss, aber diesmal überquerten wir ihn, um am ruhigeren Ufer entlang zu schlendern, abseits der Stadt und der Menschen.

Mir war nach Ruhe und nach Weite. Nichts sollte mich ablenken. Ich wollte völlig alleine mit meinen Gedanken sein. Ich fand ziemlich bald eine freistehende Bank, die mir ermöglichte in die Ferne zu sehen, um mich hoffentlich selbst zu erkennen.

Ich setzte mich auf die Bank. Bruce machte sich augenblicklich auf, um sein Gebiet zu markieren, wie es seiner Natur entsprach.

Ich war alleine und Blickte aufs Wasser, in dem ich meine Gedanken aufsteigen sah:

Cris und Caro waren seit langer Zeit ein Paar. Bald würden sie Zuwachs bekommen. Sie machten jetzt schon auf Familie. Und wirkten glücklich dabei.

Samira. Ja, Samira. Bei aller Nostalgie empfand ich nichts. Vielleicht war sie die Frau meines Lebens, aber diese Chance war vertan. Endgültig.

Vielleicht war ich einfach nicht für ein normales Leben geschaffen. Vielleicht würde ich niemals diese eine besondere Frau treffen, die mich erlösen würde. Vielleicht würde ich auch noch in 20 oder 30 Jahren in schäbigen Kneipen abhängen und den jungen Dingern nachstellen.

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