Da ist doch der Wurm drin
Der Tag war recht ereignislos. Ich mußte mit Bruce
wieder einmal zum Tierarzt. Mein kleiner Freund brauchte eine
Wurmkur und ich den guten Rat des zeigefingerschwingenden
Arztes 'Geben Sie ihm nicht so häufig rohes Fleisch zum
Fressen!'.
Dem armen Bruce ging
es nach dem Arztbesuch gar nicht gut. Er kroch und wälzte
sich auf dem Boden, wobei er herzzerreißend jaulte.
Es war für mich furchtbar, Bruce
so leiden zu sehen. Aber ich konnte ihm nicht helfen, dies
war ganz alleine sein Kampf. Es ist die pure Hilflosigkeit,
die einen in solchen Momenten überkommt. Wenn er seinen
Bauch nicht über den Boden wältzte, dann stand er
vor der Wohnungstür und verlangte mit bellendem Nachdruck
nach Auslauf. Ich kam den wünschen meines kleinen Patient
gerne nach - hören heißt gehorchen. Ich genoss
die Spaziergänge sogar. Das Wetter war angenehm, obwohl
man schon den Herbst erahnte. Aber noch war es klar und mild.
So schlecht es Bruce
auch ging, so gut ging es mir. Meine Schlafstörungen
waren genauso plötzlich wieder verschwunden, wie sie
gekommen waren. Ich schlief wieder wie ein unschuldiges Kind.
Natürlich fragte ich mich noch, wo die Ursache für
die Schlafstörungen lag. Aber da der Grund nicht offensichtlich
war, entschied ich, nicht tiefer nachzuforschen, sondern mein
Glück einfach anzunehmen.
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