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home » tagebuch » 08.10.2004
TAGEBUCH: 08.10.2004 notes of a dirty old man
Fata Morgana

Fata Morgana

'Es ist ein seltsames Gefühl, das einen befällt, während man sehenden Auges in den Wahnsinn geht. Angst stellt sich nicht ein, aber auch keine Hoffnung. Man lacht nur irgendwie anders.'

Ich wunderte mich über die Worte, deren Ursprung ich nicht mehr zuordnen konnte. Warum fiel mir gerade jetzt wieder dieses Zitat ein? War ich denn auch bereits auf dem Weg in den Wahnsinn?

Die Schlafstörungen führten zu einem Schlafdefizit, den ich sowohl körperlich als auch psychisch spürte. Mir war ständig kalt und meine Hände zitterten so sehr, dass ich bereits arge Probleme bekam, wenn ich nur eine Tasse Kaffee zu meinem Mund führen wollte. Außerdem litt meine Konzentrationsfähigkeit und ich hatte Wortfindungsschwierigkeiten. Genauso schnell, wie mir ein Gedanke kam, vergaß ich ihn auch wieder. In meinem Hirn tobte ein chaotisches Gewitter mit hektisch zuckenden Blitzen und alles überdröhnendem Donnergrollen.

Menschen mit einem schwächeren Gemüt, als ich es mein Eigen nennen konnte, wären durch diese Symptome wahrscheinlich ernsthaft erschrocken gewesen und hätten umgehend einen Spezialisten aufgesucht. Da ich nicht blind war, war auch ich beeindruckt und sogar leicht beunruhigt. Aber was für eine Art von Spezialisten hätte ich denn konsultieren sollen?

Einen Psychiater? Immer gerne, Psychiater sind einfühlsame Menschen, Hauptsache die Krankenkasse zahlt. Aber worüber sollten wir reden? Ich hatte nie eine Kindheit! Nicht weil ich Michael Jackson war, ich hatte tatsächlich keine.

Einen Exorzisten? Das könnte interessant werden. Aber eigentlich glaubte ich ja nicht an Geister und Dämonen. Aber ich war schon sehr gespannt auf den ganzen Hokuspokus.

Einen Ufologen? Wahrscheinlich die beste Wahl. Einmal mit Erich von Däniken reden, das wäre doch phantastisch. Andererseits glaubten diese Ufologen ja sogar an Erscheinungen, die sie gar nicht selbst beobachten hatten.

Ich hatte wirklich keine Ahnung, welche Art von Experten ich für mein kleines Problem aus den 'Gelben Seiten' heraussuchen sollte. Okay, ich sah Kamele, wo keine waren, wie beispielsweise in meiner Küche. Aber störten sie mich? Eigentlich nicht. Sie tranken mir weder meinen Kaffee noch meine Biervorräte weg und meine Wasserrechnung war auch nur unwesentlich gestiegen.

Warum nicht einfach mit ihnen leben? Eigentlich waren diese Kamele doch recht angenehme Mitbewohner, schließlich stolperte ich noch nie über ihren Dung. Halluzinationen hatten die angenehme Eigenschaft, dass sie keine Gerüche verbreiteten, genauso wenig, wie das Fernsehprogramm. Die Schöpfung ist halt doch perfekt.

Luftspiegelung

Luftspiegelung, Erscheinung der Atmosphäre, bei der man entfernte Gegenstände teilweise auf dem Kopf stehend, teilweise auch mehrfach sieht. Das Phänomen beruht auf einer Totalreflexion der Lichtstrahlen an der Grenzfläche zwischen unterschiedlich temperierten und damit unterschiedlich dichten Luftschichten.

Wenn im Sommer Wärme von der heißen Erdoberfläche abgestrahlt wird, verursacht dies eine Verringerung der Dichte der Luft in Bodennähe. Eine dichtere Luftschicht wird gezwungen über der heißen, dünneren Luft zu bleiben, anstatt, wie es üblich ist, darunter zu liegen. Lichtstrahlen, die beispielsweise von weit entfernten Gegenständen kommen, werden an der Grenzfläche zwischen den beiden Luftschichten reflektiert. Das Bild, das durch die so reflektierten Strahlen entsteht, erscheint gespiegelt und unterhalb des tatsächlichen Gegenstandes.

Ein allgemein bekanntes Beispiel für eine Luftspiegelung ist die Fata Morgana.

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