Catrérine Deneuve
In der letzten Nacht hatte ich einen bewegten Traum, in
dem Catrérine Deneuve eine tragende Rolle spielte.
Leider klingelte das lästige Telefon und ich wurde aus
dem Schlaf und der Fantasie gerissen. Als ich erschreckt aufwachte,
hatte ich eine heftige Erektion, die mir auf dem Weg zum Telefon
im Weg war.
'Wer stört?', blaffte ich mit belegter Stimme in den
Hörer.
'Tut mir leid! Wenn ich störe, hab ich Dich geweckt?
Ich kann auch noch mal später anrufen.'
'Luci?'
'Ja, ich bin's! Erkennst Du meine Stimme etwa nicht? Das
kränkt mich! Soll ich später noch mal anrufen?'
'Nein! Was soll das jetzt noch bringen? Ich bin wach und
meinen Traum kann ich auch vergessen!'
'Was hattest Du denn geträumt?'
'Na ja, wie soll ich es charmant sagen... es war ein unanständiger
Traum mit Catrérine Deneuve.'
'Kenne ich, hatte ich auch schon.'
'Na, wie auch immer... Was gibt's?'
Ich hatte geantwortet, ohne auf das Gehörte einzugehen.
Erst jetzt begriff ich, was Luci gerade zu mir gesagt hatte.
Aber was sollte das bedeuten?
'Ich ruf an, ob Dir mein gestriges Verhalten zu erklären...'
'Luci? Was hast Du gerade gesagt? Ich meine vor dem letzten
Satz?'
'Was meinst Du?'
'Du hattest auch schon säuische Träume bezüglich
Catrérine Deneuve?'
'Nein!', sie lacht schallend. 'So habe ich das nicht gemeint.
Ich hatte auch schon erotische Träume, aus denen ich
durch einen dämlichen Anruf oder ein heftiges Klingel
an der Tür gerissen wurde, das meinte ich.'
'Ich war gerade etwas irritiert.'
'Du dachtest, ich hätte lesbische Fantasien. Gib zu,
der Gedanke turnte Dich an!'
'Ach, hör auf. Ich werd rot, wenn Du so bist. Also,
was wolltest Du mir sagen.'
'Hank, ich hab Dich gern, dass weißt Du. Aber diese
neue Situation, dass Du auf einmal verliebt in mich bist,
damit kann ich nicht umgehen. Gestern als ich Dich sah, da
bin ich einfach ausgeflippt. Keine Ahnung warum. Aber ich
bin es. Ich sehne mich nach der Zeit, als Du in mir nur einen
Kumpel gesehen hast. Als die Welt noch unkompliziert war.'
Während Luci redete, bestückte ich die Kaffeemaschine
in der Küche und zündete mir eine Zigarette an.
'Die Welt war nie unkompliziert. Und Du bist einfach zu hübsch,
als dass ein Mann bei Deinem Anblick nicht an Sex denken würde.'
'Das meine ich nicht. Das ist triebgesteuerte Geilheit ohne
tiefere Gefühle. Ich habe auch schon hin und wieder daran
gedacht, es mit Dir auf dem Küchentisch zu treiben, aber
ich wollte nie mit Dir zusammen sein. Und ich glaube, Du willst
mehr.'
'Du, keine Bange, ich will nicht mehr, nicht mehr. Ich gebe
zu, dass meine Gefühle für Dich mal kurz durcheinander
gekommen sind. Du bist eine wirklich tolle Frau. Atemberaubend
attraktiv, sexy, hast einen wahnsinns Körper, bist nett
und lieb, witzig und clever. Aber Du bist wie eine Schwester
für mich. Und ein wirklich guter Freund. Es tut mir leid,
dass ich unsere Freundschaft gefährdet habe. Aber eigentlich
hatte es gar nichts mit Dir zu tun. Meine Gefühlswelt
war ziemlich aufgewühlt und ich glaube, eigentlich wollte
ich nur ficken. Möglichst viele Frauen erobern und mir
selbst etwas beweisen...'
'Bist Du Dir sicher? Meinst Du, was Du sagst?'
'Ja, ganz ehrlich! Wart mal eben, der Kaffee ist fertig.
Ich gieß mir mal eben einen Becher ein, aber vorher
will ich noch kurz auf die Toilette. Ich ruf Dich in etwa
in 300 Sekunden zurück.'
'Du bist ein Spinner! Warum kannst Du nicht wie jeder andere
auch, von fünf Minuten sprechen? Aber lass mal, wir haben
doch eigentlich alles geklärt, oder nicht?'
'Ich glaube schon? Wie fühlst Du Dich?'
'Ganz gut. Und Du?'
'Ich muss aufs Klo!'
'Du bist ein echter Blödmann! Aber ich lass Dich ja!
Bis dann!'
'Bis dann, Luci!'
Wir legten auf und ich ging endlich auf die Toilette. Danach
goss ich mir frischen Kaffee in meinen Ritzenhoff
Becher und setzte mich aufs Sofa. Ich entzündete
eine weitere Zigarette und schaute durch die Fensterfront
hinaus auf die Welt. Heute würde es regnen, dachte ich.
Ich schloss die Augen und träumte mich zurück in
die Arme von Catrérine Deneuve.
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