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home » tagebuch » 26.08.2004
TAGEBUCH: 26.08.2004 notes of a dirty old man
Brunch mit Luci
Brunch mit Luci Zoom

Brunch mit Luci

Am frühen Vormittag klingelte das Telefon. Ich nahm ab. Luci war am anderen Ende und sie klang so frisch und freundlich wie immer. Wir verabredeten uns zum Brunch im 'Ohme Jupp'.

Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, dachte ich noch einige Augenblicke über das gerade geführte Telefonat nach. Ich war Luci seit dieser blöden Geschichte mit dem Liebes-Traum-Geständnis absichtlich aus dem Weg gegangen. Es war mir peinlich. Ich dachte, dass ich damit den Bogen endgültig überspannt hatte, dass dieser Übergriff unsere Freundschaft nicht aushalten würde. Aber Luci kam damit ganz offenbar ganz gut klar. Ich merkte ihr während unseres Gesprächs nichts an, sie war wie immer. Wie immer wunderbar.

Ich traf noch fünf Minuten vor dem verabredeten Zeitpunkt im Ohme Jupp ein, aber Luci war schon wieder vor mir da. Ich fragte mich, wie sie das immer machte? Es war ein von Gott gegebenes Privileg, dass Frauen sich immer verspäten durften, aber Luci nutze es nicht. Im Gegenteil, sie war schon immer da. Irgendwie Unheimlich.

'Hey! Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu lange warten lassen.'

'Hi Hank! Blödsinn, Du bist doch sogar überpünktlich!'

'Bin ich wirklich? Keine Ahnung, aber Du warst trotzdem vor mir hier. Ich habe dich warten lassen.'

'Mach Dir darum keinen Kopf. Setzt Dich erstmal und bestell Dir einen Kaffee. Ich hab ja auch schon einen.'

'ich glaube, ich brauche heute etwas stärkeres!'

'Komm mal runter! Du bekommst natürlich was Du willst!. Aber setz Dich doch erstmal, zieh Deine Jacke aus und erzähl erstmal, wie es Dir geht.'

'Ja, mache ich. Wie geht es Dir denn?'

'Ich kann nicht klagen und das ist keine blöde Floskel, mir geht es echt gut.'

'Ich freue mich für Dich! Aber kannst Du das vielleicht auch noch mit ein paar mehr Fakten füllen?'

'Es läuft einfach gut. Was soll ich sagen? Mein Glück würde Dich eh nur neidisch machen!'

'Mag sein. Vielleicht! Aber wenn Du so vage bleibst, bist Du natürlich unglaublich mysteriös, aber ich bin kein Stück schlauer. Ich weiß echt nicht, was Dich bewegt. Oder was Dich glücklich macht.'

Eine Kellnerin trat an unseren Tisch und Luci bestellte sich noch einen Kaffee und das 'Kleine Frühstück'. Ich bestellte mir auch das 'Kleine Frühstück' und ein Alt-Bier.

'Hank, glaub mir, es ist nicht wichtig. Nimm es einfach so hin, mein Leben verläuft großartig!'

'Ich glaube, ich kenne Dein Leben nicht. Und ich kenne Dich nicht. Das finde ich sehr schade.'

'Lass es gut sein. Du wirst mich schon noch besser kennen lernen, wenn dafür die Zeit ist.'

'Was soll das? Wie soll ich Deiner Meinung nach jetzt reagieren?'

'Bleib locker!'

'Toller Spruch. Luci, Du gibst mir zu wenig.'

Luci schwieg, senkte ihren Blick und fing an am ganzen Körper zu zittern.

'Ich mag es nicht, wenn man mich unter Druck setzt.', schluchzte sie. 'Bisher dachte ich immer, unsere Freundschaft würde anders funktionieren. Warum bist Du so hart zu mir?'

'Jetzt beruhige Dich mal. Ich wollte Dich mit Sicherheit nicht unter Druck setzen. Schon gar nicht wollte ich, dass Du weinst. Was ist denn los mit Dir?'

'Tut mir leid! Heute nicht! Ich werde Dir irgendwann alles erzählen, aber nicht heute. Ich fühle mich so schwach. Ich muss jetzt gehen. Tut mir leid!'

Luci rannte weg und ich bekam einen Kaffee, ein Alt-Bier und zweimal das 'Kleine Frühstück' serviert.

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