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home » tagebuch » 05.04.2004
TAGEBUCH: 05.04.2004 notes of a dirty old man
Sie haben so viel Liebe gegeben, Herr Kinski!

Sie haben so viel Liebe gegeben, Herr Kinski!

Hätte ich Eier, wäre mit Julia schon lange Schluss. Leider hatte ich keine. Oder ich war zu höflich. Oder mir war die ganze Situation einfach zu bequem.

Ich ging gestern mit Julia ins Theater. Dieser Termin war schon seit Wochen verabredet. Mir blieb also gar nichts anderes übrig. Es sei denn, ich würde mich wie ein echtes Arschloch aufführen.

Julia brachte noch eine Freundin mit. Die Freundin war nett. Und attraktiv. Ich überlegte kurz, ob ich sie ficken wollte. Natürlich wollte ich.

Als ich aber Zeuge wurde, wie vertraut Julia und ihre Freundin miteinander umgingen, verflogen meine Phantasien. Und ich landete hart auf dem Boden der Realität.

Julia, ihre Freundin und ich gingen gemeinsam ins Theater. Ich fühlte mich so verloren. Julia hatte Verstärkung an ihrer Seite. Ich nicht. Ich war alleine. Mit meinen Zweifeln. Meinen Gedanken. Und den Mädels. Ich war im Vorhof zur Hölle angelangt.

Das Theaterstück war mir so etwas von egal. Ich fühlte mich nur unwohl. Meine Gedanken spielten 'Fang mich!'.

In einer dramaturgischen Pause, in der die Schauspieler schweigend aufs Publikum starrten, legte Julia ihre Hand auf meinen Oberschenkel.

Die Berührung erregte mich und gleichzeitig brachte sie mich zur Explosion. Ich sprang auf und schrie durch den Saal:

'Lass mich! Ich will nicht mit Dir ficken! Es ist aus!'

Wie Nadelstiche trafen mich die Blicke der übrigen Zuschauer. Aber am schmerzhaftesten traf mich Julias Blick. Er durchbohrte meinen Schutzwall aus Coolness und stieß in mein Innerstes.

Ich stürmte raus, ohne mich um zu sehen und rannte durch die Nacht...

...und fühlte mich wie ein Arschloch.

Sie haben so viel Liebe gegeben, Herr Kinski!

2. Juli 1977 - Showdown im Studio B des WDR. Ein Mann soll interviewt werden, von dem man »in Deutschland schon länger nichts mehr gehört« habe: Klaus Kinski. Tatsächlich gelingt es Talkshow-Moderator Münchenhagen dann, eine einzige Frage zu stellen. Was danach kommt, gehört zu den denkwürdigsten Beispielen von Nicht-Interviews, die jemals im deutschen Fernsehen zu sehen waren. Im FFT ist eine Wiederbelebung durch Kathrin Röggla nach einer Idee von Leopold von Verschuer (Kinski) zu sehen. Die Autorin hat zu dem nachgestellten Interview einen negativen szenischen Rahmen erfunden: Eine Journalistin überrollt ihren Interviewpartner mit kulturwissenschaftlichem Overkill. Ein Moderator versinkt im Morast des Selbstgesprächs...

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