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home » tagebuch » 17.11.2003
TAGEBUCH: 17.11.2003 notes of a dirty old man
Powerdrink

Wellness Weekend

Nach meinem unwürdigen Totalausfall bin ich das Wochenende langsamer angegangen und habe statt auf Bier auf den gesunden Gemüsesaft von Albi gesetzt, um meinem Körper eine reinigende Ruhepause zu verschaffen.

Der vergangener Blackout hatte auch sein Gutes: die Zufallsbekanntschaft mit Luci.

Luci war eine tolle Frau. Sie war witzig, hatte ein einnehmendes Lachen, war intelligent, selbstbewusst, sah sehr gut aus und war sexy. Sie war eine echte Traumfrau.

Aber nicht für mich! Zwischen uns gab es zu keiner Sekunde ein Knistern. Sie war vom ersten Moment an eine gute Freundin. Das ist seltsam und unerklärlich, aber manchmal trifft man einen fremden Menschen und man weiß sofort, dass es ein unsichtbares Band gibt, das einander verbindet.

Luci war so eine Begegnung. Ich fühlte mich ihr vom ersten Moment an verbunden, wie ein Bruder zu seiner Schwester.

Ich traf Luci noch zweimal am Wochenende und zwar in dem Café, in dem ich für gewöhnlich auf meine potenzielle Ehefrau wartete. Wir redeten und lachten zusammen. Wir verbrachten eine gute Zeit und ich war dankbar, dass sie bei mir war und mir das Warten erträglich machte.

Heute war ich wieder alleine in dem Café. Aber ich hatte mich entschieden, mich einer notwendigen Aussprache zu stellen. Ich zitierte Samira hierher. So konnte ich das Notwendige (Warten auf meine Frau) mit dem Unangenehmen (Auge in Auge mit Samira) verbinden.

Samira traf gegen ca. 13 Uhr in dem Café ein. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon wieder vier Espressomilch in mich reingeschüttet und war dementsprechend fickrig. Ich bestellte mir erst einmal einen Powerdrink.

Samira sah phantastisch aus, sie trug ein Business-Kostüm und war dezent geschminkt, nur ihre Augen leuchteten nicht wie sonst.

'Hi! Nimm Platz. Gut siehst Du aus. Was möchtest Du trinken? Ich habe mir nach all dem Koffein einen Powerdrink bestellt. Willst Du vielleicht auch etwas essen?', ich spulte die üblichen unverbindlichen Satzhülsen ab.

'Hallo. Lass mich doch erst einmal hinsetzen!'

Die Kellnerin, eine knackiges Mädel mit bauchfreiem Top brachte mir meinen Powerdrink und fragte freundlich nach: 'Wünscht ihr sonst noch was?'

'Im Moment nicht. Danke! Die Dame überlegt noch.'

Ich fingerte eine Zigarette aus der Packung und entzündete sie.

'Hi Samira! Du wolltest mit mir sprechen? Hier bin ich!'

'Du machst nicht viele Worte. Du willst direkt auf den Punkt kommen, was? Ganz geschäftlich!'

'Stört Dich das?'

'Ja! Verdammt, Hank, das stört mich! Du bist kalt wie ein Fisch!'

Schweigen! Ich wollte nicht extra hart sein. Aber ich wusste auch nicht, wie ich Samira völlig unverbindlich entgegenkommen sollte.

Samira drehte sich um und bestellte bei der adretten Bedienung einen Milchkaffee.

'Ich weiß echt nicht, wie ich anfangen soll. Ich habe mir dieses Gespräch tausendmal vorgestellt. Und nun sitzt Du mir gegenüber und bist total abweisend. Und ich weiß nichts mehr von dem, was ich Dir sagen wollte.'

'Hey Samira, für mich ist das hier auch nicht leicht. Und ich will Dich bestimmt nicht quälen. Sag einfach, was Du zu sagen hast.'

'Hank, ich hatte eine wirklich schwere Zeit. Ich habe mein Kind verloren und dann bist Du einfach verschwunden. Und jetzt bist Du endlich wieder da und ich liebe Dich noch immer!'

'Sag mal, spinnst Du? Hast Du völlig vergessen, wie es damals ablief? Du bist schwanger geworden, als wir zusammen waren und ich freute mich auf unser Kind. Ich wollte Dich heiraten. Aber leider ist die Natur manchmal grausam und so hattest Du eine tragische Fehlgeburt. Das war hart. Aber dann gestandst Du mir, dass das Kind gar nicht von mir war, sondern von Deinem Zweitstecher Markus, dem verheirateten Rechtsanwalt. Du wolltest mir ein Kind unterjubeln! Und deshalb frage ich dich jetzt: Was willst Du?'

Samira vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen und begann ganz fürchterlich zu weinen. Ich konnte sie nicht trösten und ich wollte es eigentlich auch nicht.

Rezept des Powerdrinks:

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