Möglichkeiten
Bruce befand sich auf dem Weg der Besserung und auch ich
fühlte mich klar, wie ein lupenreiner Diamant. Die Würfel
waren längst gefallen, ich musste nur noch mein Umfeld
in Kenntnis setzen.
"Cris, wir müssen reden!"
"Das hört sich ja ernst an! Willst Du die Scheidung?"
erwiderte Cris lachend.
Ich sagte erst 'mal nichts und ging zum Kühlschrank,
um zwei Pils zu
holen.
"Cris, ich bin Dir echt dankbar, dass Du mich bei Dir
aufgenommen hast, aber wir beide wissen doch, so kann es nicht
weitergehen!"
Cris sagte erst einmal nichts, sondern nahm einen tiefen
Schluck aus seiner Flasche. Danach schaute er mir in die Augen
und entzündete eine Zigarette.
"Du kannst so lange hier bleiben, wie Du willst! Du
störst mich nicht. Es ist vielmehr so, dass ich Dich
echt vermisst habe!"
"Klar! Ich habe Dich auch echt vermisst! Und Deine Gastfreundschaft
beschämt mich! Und ich fühle mich hier wirklich
wohl. Aber wir beide wissen doch, dass hier ist keine Dauerlösung!"
Weil mein Bier leer
war, stand ich auf und holte noch zwei neue.
"Hier für Dich!"
"Hank, es geht doch um 'was ganz anderes!"
"Ja und Nein! Zum Glück sitzt Du. Ich habe mir
in den letzten Tagen ein paar Gedanken gemacht!"
"Ich kenne Dich! Und ich weiß, Du liebst den großen
Auftritt, aber jetzt schieß schon los!"
"Hier geht es nicht um eine Show! Ich bin in mich gegangen
und es ist doch eins ganz klar, ich kann nicht weiter bei
Dir wohnen. Ich brauche eine eigene Wohnung. Und wenn ich
eine eigene Wohnung habe, dann werde ich heiraten. Und ich
werde studieren."
"Du bist doch bekloppt! Wo ist denn da der Plan?"
Cris sprang auf und holte weiters Bier.
"Mir ist völlig klar, dass Du mich für bekloppt
halten mußt, aber mir ist es echt ernst!"
"Dir ist es also ernst?"
"Ja!"
"Wen willst Du überhaupt heiraten? Kenne ich sie?"
"Nein! Ich weiß nicht, wen ich heiraten werde.
Das ist doch auch egal. Ich werde heiraten! Überleg Dir
Doch nur 'mal die Möglichkeiten!"
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