Voll im Trend - Dunkles und Schwarzbier

Hattest Du gewusst, dass früher fast alle Biere mehr oder weniger von dunkler Farbe waren und erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts die hellen Biere an Bedeutung gewannen?

Die Farbe des fertigen Bieres hängt allein von dem Malz ab, mit dem es gebraut wird. Und dessen Farbe wird wiederum durch die Darrtemperatur bestimmt. Grundsätzlich kann man sagen, je heißer das Malz gedarrt, also getrocknet wird, desto dunkler wird es. Und vor der Einführung der englischen Heißluft-Darre im Jahre 1807 trocknete man das Malz über offenem Feuer, so dass die Temperatur des Darrvorgangs nur begrenzt gesteuert werden konnte. Alle Malze hatten somit eine dunkle Färbung, und erst Anfang des 19. Jahrhunderts ermöglichte eine ausgefeiltere Mälzereitechnik die Herstellung heller gefärbter Malze.

Wie bereits gesagt, heute dominiert in Deutschland die helle Biersorte Pils. Gerade in den letzten Jahren haben aber dunkle Biere wieder an Boden gewonnen, und viele Brauereien bieten diese mit dunklen Spezialmalzen eingebrauten, meist malzaromatisch betonten Bierspezialitäten ein.

Die dunkelste Variante ist im übrigen das "Schwarzbier", wie es vor allem im thüringisch-sächsischen Raum gebraut wird und eine jahrhundertelange Tradition aufweist. Das Schwarzbier ist ein untergäriges Vollbier mit einem Stammwürzegehalt von mindestens 11 % und tiefdunkler Farbe, die es durch die Verwendung von dunklen Spezial- oder Röstmalzen erhält. Und wie jedes deutsches Bier wird es nur aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser gebraut, also selbstverständlich ohne Farbstoffe.

Hervorzuheben ist der hohe Vergärungsgrad beim Schwarzbier, d. h., das fertige Bier hat nur noch wenig Restextrakt. Es ist eine spritzige Bierspezialität, die im übrigen am besten bei 8º C aus den dafür vorgesehenen speziellen Gläsern oder einem Schwarzbierpokal schmeckt.

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