Solche und solche...
Es gibt hin und wieder Tage, da erwacht man und weiß
direkt, alles ist perfekt. Die Sonne scheint. Die Vögel
singen. Und das Herz schlägt Purzelbäume. Und es
gibt die anderen Tage...
...heute war ein anderer Tag!
Ich wachte auf. Und ich fühlte mich scheiße böse.
Völlig grundlos. Denn ich hatte gut und ausreichend geschlafen.
Aber ich merkte direkt, heute war nicht mein Tag.
Heute war einer dieser Tage, die man besser verschlafen sollte.
Aber leider war ich wach und mußte mich in diesen Tag
einfügen.
Ich entstieg meinem Nachtlager. Wahrscheinlich mit dem falschen
Fuß. Aber das war sowieso schon egal.
Meine Stimmung war niederschmetternd. Ich wusste augenblicklich,
dass ich heute nichts mit mir anfangen können würde.
Lag es vielleicht daran, dass Julia nicht greifbar war?
Julia wurde von ihrem Arbeitsgeber nach Japan geschickt.
Japan! Geht es eigentlich noch weiter? Noch fremder?
Julia war für eine Woche weg! Eine Woche. Nur! Und ich
drehte trotzdem schon durch. Ich bin so ein Weichei!
Ich kochte mir einen Kaffee und dachte über den Tag
nach. Auf mich wartete nichts. Ich war frei.
Freedom is just another word for nothing left to lose.
Nach der Dusche trank ich meinen ersten Becher Kaffee und
fühlte mich allmählich wieder wie ein Mensch. Aber
ich war noch immer scheiße böse. Daran hatte sich
leider nichts geändert.
Immerhin war ich mittlerweile sauber wie ein Baby. Und wach.
Hell wach! Auf einmal sah ich klar. Ich brauchte einen Haarschnitt.
Also auf zum türkischen Barbier!
Den Rest des Tages würde ich hassen und verschwenden.
Julia war am anderen Ende der Welt. Unerreichbar. Mir blieb
nichts anderes übrig, als von ihr zu träumen...
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