Nicht nur zu besonderen Anlässen zu empfehlen - Bock
und Doppelbock
In Bayern haben sie sogar eine eigene Jahreszeit, doch
der Kenner schätzt sie das ganze Jahr über. Wenngleich
die Starkbiere nur noch einen Anteil von rund 1 % an der gesamten
deutschen Bierproduktion haben, sind sie doch geschmackliche
Highlights und etwas ganz besonderes, das von vielen Brauereien
oftmals auch nur als Saisonbier angeboten wird.
Wenn die Legende stimmt, stammt das Bockbier ursprünglich
aus Norddeutschland. So wurde bereits im Jahre 1351 in der
niedersächsischen Stadt Einbeck ein kraftvolles Bier
gebraut, das wegen seiner bekannten Qualität bis nach
Bayern hinein exportiert und an den Fürstenhöfen
geschätzt wurde. Und bald wurde auch in Bayern Bier nach
"ainpökischer" Art gebraut, wobei aus dieser
Bezeichnung im Laufe der Zeit der Bierbegriff "Bock"
wurde.
Aber auch die Mönche machten sich um die Starkbiere
verdient, waren sie doch eine willkommene und vor allem schmackhafte
Variante, die Fastenzeit zu überstehen. Nach dem Motto
"Was flüssig ist, bricht Fasten nicht" dienten
ihnen die nährstoffreichen Bockbiere als schmackhafte
und vor allem auch gesunde Nahrung. Münchener Mönche
des Heiligen Franz von Paula waren es denn auch, die im 17.
Jahrhundert ihr Starkbier zu Ehren ihres Ordensgründers
"Sankt-Vaters-Bier" nannten. Als später auch
die bürgerlichen Brauhäuser Münchens Starkbier
brauten, nannten sie es im Anklang an das geistliche Getränk
kurzerhand "Salvator", was wiederum den historischen
Zacharl-Bräu erregte, dem der bayerische König Ludwig
I. das alleinige Privileg verlieren hatte, sein Bier unter
diesem Markennamen zu vertreiben. So wurden die Starkbier-Bezeichnungen
geändert und trugen fort an die Endsilbe "ator",
wie es heute noch Gültigkeit hat.
Übrigens, es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Bockbiere
mindestens 16 % Stammwürze haben müssen. Auf noch
mehr bringt es sogar der Doppelbock. Diese Bezeichnung darf
nur ein Bier mit mindestens 18 % Stammwürze führen.
Und noch ein Expertentipp zum Schluss: Auch
Weizenbier gibt es als obergärigen Weizenbock oder Weizendoppelbock.
Biergattung: |
Starkbier |
Stammwürzegehalt: |
mind. 16 % für Bockbier
mind. 18 % für Doppelbockbier |
Alkoholgehalt : |
6 - 8,5 %, manchmal auch darüber |
Charakteristika: |
vollmundig, zum Teil malzbetont bis weinig,
trotzdem oftmals feiner Hopfencharakter, in
allen Farbvarianten von hell bis Goldfarben
über braun bis hin zu schwarz |
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