home tagebuch biographie
galerie top-list
gästebuch hilfe kontakt
sitemap impressum
home
tagebuch
biographie
galerie
top-list
gästebuch
hilfe
kontakt
sitemap
impressum
home » hilfe » atropin
ATROPIN
Atropin

Atropin

Anwendung

Atropin ist die Leitsubstanz der Parasympatholytika und ist in den Blättern und Wurzeln der Tollkirsche enthalten. Die botanische Bezeichnung der Pflanze ist Atropa belladonna. Atropin wird in der Augenheilkunde zur Erweiterung der Pupillen und im Bereich des Magen-Darm-Trakts bei Krämpfen der glatten Muskulatur eingesetzt. Zusätzlich kann Atropin bei Dysurie, also erschwerter Blasenentleerung, bei Inkontinenz und zur Behandlung einer Reizblase gegeben werden. In der Frauenheilkunde wird Atropin bei Dysmenorrhoe (schmerzhafte Regelblutung) eingesetzt.

Wirkungsmechanismus

Atropin gehört zu der Gruppe der Anticholinergika, die als Antagonisten, also als Gegenspieler an dem System des Parasympathikus angreifen und die Wirkung von Acetylcholin hemmen. Atropin wird daher auch als Parasympatholytikum bezeichnet. Dadurch kommt es zu einer Beeinflussung verschiedener Körperfunktionen, wodurch auch viele Nebenwirkungen dieser Substanzen erklärt werden können. Erwünscht ist dabei eine erschlaffende Wirkung auf die glatte Muskulatur, die auch in der Harnblase vorkommt. Hier wird durch Atropin der erhöhte Spannungszustand der Blasenmuskulatur vermindert und damit eine erhöhte Blasenkapazität erreicht. Für Patienten mit Dranginkontinenz oder kombinierter Stress-/Dranginkontinenz bewirkt die erhöhte Blasenkapazität eine Verminderung der Entleerungshäufigkeiten. Somit werden Pollakisurie und Nykturie durch die Gabe von Atropin verbessert. Besonders diese Wirkung kann die Lebensqualität von Betroffenen deutlich verbessern, weil die Zeit für Aktivitäten zwischen den Toilettengängen ansteigt.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Atropin ergeben sich größtenteils durch die hemmende Wirkung auf den Parasympathikus. Am häufigsten wird eine Mundtrockenheit bemerkt, die für einige Patienten sehr lästig ist. Weitere Nebenwirkungen, die den Verdauungstrakt betreffen können, sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Verstopfung oder Erbrechen. Zusätzlich kann es zu einer Tachykardie, also zu einer Beschleunigung der Herzfrequenz und zu zentralnervösen Störungen, wie beispielsweise Unruhe oder Halluzinationen, kommen. Durch eine lähmende Wirkung auf die Muskulatur am Auge können Akkommodationsstörungen die Folge sein, die sich dadurch bemerkbar machen, dass Schwierigkeiten auftreten, einen anvisierten Gegenstand scharf zu erkennen. Außerdem kann sich der Augeninnendruck erhöhen, wodurch sich das Risiko für das Auftreten eines Glaukoms vergrößert. Zusätzlich kann die Abnahme der Schweißdrüsensekretion Rötungen der Haut und einem Wärmestau nach sich ziehen. Ferner können Miktionsbeschwerden, also Probleme bei der Entleerung der Harnblase, auftreten.

Wechselwirkungen

Amantadin, Chinidin, Neuroleptika, sowie Tri- und Tetrazyklische Antidepressiva:

Die aufgezählten Arzneimittel können die anticholinerge Wirkung von Atropin verstärken.

Dopaminantagonisten, wie z. B. Metoclopramid:

Wenn Atropin und Dopaminantagonisten zusammen verabreicht werden, kann es zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt kommen.

Gegenanzeigen, Kontraindikationen

Bei einem bereits bestehenden Engwinkelglaukom und bei Tachyarrhythmien, also bei einem unregelmäßigen Herzschlag mit gleichzeitiger Erhöhung der Herzfrequenz, darf Atropin nicht gegeben werden. Ferner sind mechanische Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Trakts sowie Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung Gegenanzeigen für eine Therapie mit Atropin. Ferner darf die Substanz nicht bei der krankhaften Muskelschwäche Myasthenia gravis angewendet werden. Außerdem dürfen die zu behandelnde Pollakisurie und die Nykturie nicht auf Grund einer Herzschwäche oder Nierenerkrankung bestehen.

Bei Patienten mit Herzerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und schweren Magen-Darm-Erkrankungen muss die Anwendung von Atropin sorgfältig abgewogen werden. Das Gleiche gilt für Patienten mit Leberfunktionsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, benigner Prostatahyperplasie und prinzipiell bei älteren Patienten.

Schwangere Frauen dürfen Atropin nicht im ersten Drittel der Schwangerschaft erhalten. Im weiteren Verlauf darf die Substanz nur bei dringender Notwendigkeit verabreicht werden. Bei stillenden Müttern können Anticholinergika zu einer Verminderung der Milchproduktion führen und sollten daher nicht angewendet werden. Außerdem gehen die Wirkstoffe in die Muttermilch über und können das Neugeborene schädigen. Kinder unter fünf Jahren dürfen nicht mit Atropin behandelt werden. Bei Kindern über fünf Jahren sollte Atropin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.

Sollte Dir diese Antwort nicht weiterhelfen, kannst Du Dich auch gerne per E-Mail oder über das Kontaktformular direkt an Hank wenden.

© copyright 2000-2005 by hank dust